Pilger- und Erfahrungsberichte

Die Via de la Plata, die Silberstraße, oder die „Bal´latta , der breite gepflasterte Weg (ein maurischer Name dieses Handelsweges aus römischen Zeiten), also der Pilgerweg, der von Sevilla über 950km nach Santiago de Compostella führt, schien uns lange eine Herausforderung, vor der wir zurückscheuten, wenn andere Pilger von den endlosen Weiten, den langen Etappen, der Einsamkeit, der Hitze, den nicht sehr zahlreichen Herbergen auf diesem Camino berichteten.

Den Jakobsweg war ich schon einmal entlang gezogen, und nun bot sich die Möglichkeit, den Jakobsweg an mir vorbeiziehen zu lassen. Ein Monat ohne Zeitungen, ohne Fernsehen und ohne Internet, in schöner Umgebung und mit netten Begegnungen schien auch sehr verlockend.

Seit dem Tag der offiziellen Einweihung der Pilgerherberge La Faba, dem 22. September 2001, bis zur Inbetriebnahme war schon fast ein Jahr vergangen, und bis

zum letzten Moment sah es so aus, als ob wegen Verzögerungen im Bau, noch nicht voll vorhandener Eröffnungserlaubnis und gedämpftem Enthusiasmus der Behörden noch ein weiteres Jahr ins Land ziehen sollte.

Liebe Mitglieder, liebe Hospitaleros,

leider bin ich aus gesundheitlichen Gründen verhindert, zur Jahreshaupt-versammlung zu kommen. So möchte ich Euch auf diesem Wege noch ein paar Infos aus alten Zeiten mitgeben, da sich ja in diesem und im nächsten Jahr zum einen das Jubiläum unseres Vereines wie auch das unserer schönen Pilgerherberge jähren. So gibt es doch noch das eine oder andere zu erzählen…

2006 bin ich am 7. September in unserer Herberge als Pilger angekommen. Anita Dehmer war seinerzeit Hospitalera. Ich habe mich sehr wohl gefühlt als Pilger. Ca. ½ Jahr später hat Anita Kontakt mit mir aufgenommen, ob ich mir vorstellen könnte, in der Herberge zu arbeiten. Das war das große Los und ich war ganz aus dem Häuschen. Bereits im nächsten Jahr haben wir zusammen angefangen.

Noch im letzten Jahr hatte ich von diesem Jakobsweg gar nichts gehört,  doch dann wurde uns der  Weg als eine kurze, aber sehr schöne Alternative für die Pyrenäen-Überquerung nach Pamplona empfohlen, Start in Bayonne. Und da wir nur eine gute Woche Zeit hatten, machten wir uns  am 22.7.2018 auf unsere diesjährige 5 -6 tägige Wanderung.

Diesen „alternativen Weg über die Pyrenäen“ bin ich bereits vor einem Jahr gegangen, im Mai 2019. Aber ich kam nicht dazu, wie sonst bei meinen bisherigen Caminos,  zeitnah einen Bericht darüber zu schreiben. Wenn uns in diesem Jahr 2020, und jetzt auch noch 2021, durch den Corona-Virus doch viel genommen wurde, so hat er uns doch eins geschenkt: mehr Zeit für uns zu Hause.

La Faba, eine einst verfallene Herberge am

spanischen Jakobsweg, wurde vor über zehn Jahren mit Engagement und Geld aus Württemberg wieder aufgebaut und

restauriert. Heute schätzen La Faba

viele Pilger auf dem »Camino« die »württembergische Pilgerherberge« am Jakobsweg wegen ihrer einmaligen Atmosphäre. - Schönes Schwaben